Heute spielen sie wieder, die Weltmeister, die eigentlich nur Weltpokalsieger sind, denn die Weltmeisterschaft ist ein World Cup und keine World Championship, aber WC ist WC. Wichtig is’ eh nur auf’m Platz, was bei dem ganzen Bohei drum herum gelegentlich vergessen wird.

Vergessen wird auch, dass die Menschheit jahrhundertelang ohne Fußball ausgekommen ist, weshalb das Angebot an Gedichten von Goethe, Schiller und Co. eher dürftig ausfällt. Eines der frühesten Exemplare der Fußballdichtkunst ist Fußball (nebst Abart und Ausartung) von Joachim Ringelnatz, das sich der Zeit entsprechend aber noch mit dem Amateurfußball respektive Straßenfußball beschäftigte.

Moderner in Thematik und Gestaltung sind die Fußballgedichte beim Lyrikmond, wenn sie auch nicht die Frage beantworten, was denn Österreich in dem Titel dieses Beitrags zu suchen hat. Doch dafür gibt’s die Karte, nicht die Gelbe, nicht die Rote, sondern die Gruß mit dem Spruch vom Krankl-Hans:

Ich hoffe, es hat jetzt keiner einen Schock bekommen, der mitten in den Ferien ist, aber die armen Kollegen in NRW fangen heute wieder an, in den Steinbrüchen der Bildung zu schuften. Schule hat jedoch auch ihre guten Seiten: Pausen, man lernt, seinen Namen zu schreiben, sich durchs System zu mogeln und dass 2+2=5 ist.

Hier am örtlichen Gymnasium bekommen die neuen Fünftklässler oder Sextaner, wie man früher sagte, Sonnenblumen am ersten Schultag geschenkt. Da wissen sie gleich, was Sache ist, denn Sonnenblumen richten ihre Köpfe brav nach der Sonne aus, und wer ist die Sonne für einen Schüler und spendet schönes Wetter in Form schöner Noten? Genau! Sitz!

Heute ist der internationale Tag der Freundschaft, wobei Freundschaft international ziemlich auf den Hund gekommen ist, seitdem man online Freunde hat. Vermutlich gibt's heute bei den üblichen Verdächtigen ein paar Sonderangebote für den Erwerb von Facebookfreunden im 1000er-Pack mit Echtheitsgarantie.

Die große Zeit der Freundschaft war wohl die Romantik. Wenn ich z.B. an Novalis' Gedicht für Adolph Selmnitz denke, das würde heute problemlos als Liebesgedicht durchgehen, so tief waren die freundschaftlichen Gefühle:

Novalis An –

Was passt, das muss sich ründen, Was sich versteht, sich finden, Was gut ist, sich verbinden, Was liebt, zusammen sein. Was hindert, muss entweichen, Was krumm ist, muss sich gleichen, Was fern ist, sich erreichen, Was keimt, das muss gedeihn.

Gib traulich mir die Hände, Sei Bruder mir, und wende Den Blick, vor Deinem Ende, Nicht wieder weg von mir. Ein Tempel, wo wir knieen, Ein Ort, wohin wir ziehen, Ein Glück, für das wir glühen, Ein Himmel mir und dir.

Quelle: Gedichte über Freundschaft beim Lyrikmond

Überhaupt wurde und wird die Liebe völlig überschätzt. Während man bei Liebesgeschichten nur durch einen rechtlich abgesicherten Schwur zu einem Versprechen bis ans Lebensende gezwungen werden kann, ist das bei einer wahren Freundschaft mitinbegriffen, ohne darüber reden zu müssen.

Dass es manchmal nicht so kommt, klar, so ist das Leben. Aber ich habe noch von niemandem gehört, der für die Beendigung einer Freundschaft einen Anwalt gebraucht hätte. So tief ist die Freundschaft auch heutzutage noch nicht gesunken.

Mein guter Vorsatz für heute: Ich tue nichts. Aufstehen kann man auch an jedem anderen Tag, Frühstück macht nur Arbeit und der PC bringt solche gleich ins Haus. Nicht mit mir: Heute will ich nichts tun. Deshalb schreibe ich auch heute nichts in diesen Blog. Dann müssen Sie das auch nicht lesen. Nur was machen wir, während ich dies nicht schreibe und Sie dies nicht lesen? Möglicherweise lese ich statt desssen ein totlangweiliges Buch, das mir irgendwer empfohlen hat und Sie streiten sich vielleicht mit jemanden, den Sie doch eigentlich mögen. Also, möglicherweise wäre es besser gewesen, wenn ich heute morgen aufgestanden wäre, gefrühstückt und den PC angemacht und irgendwann diesen Beitrag geschrieben hätte. Aber das konnte ich ja nicht vorher wissen.

Wer vor dem Problem steht, eine Schrift zu suchen für ein bestimmtes gestalterisches Anliegen, der weiß: Eine Katze mag sieben Leben haben, aber die wären nicht genug, um alle Schriften im Netz anzuschauen. Ich habe aus meinen Bookmarks mal geplündert was jenseits der Top 10 bei Google ist, wenn man nach "Fonts" sucht. Die ausgesuchten Websites bieten fast nur Freeware-Fonts. Manchen schränken aber den kommerziellen Gebrauch ein, dann ist im Normalfall eine bestimmte Lizenz im Spiel, die in einer Textdatei, die zum ZIP-Päckchen gehört, erläutert wird. Testen sollten Sie auf jeden Fall, ob die deutschen Sonderzeichen enthalten sind. Das ist bei Freewarefonts nicht selbstverständlich.

www.schriftarten-fonts.de ist ein riesiges Font-Archiv, hat aber eine gute Einteilung in Themen. Ein Zusatzangebot ist, für einen 10er ein Paket von 6000 Schriften herunterzuladen, die man offline mit einer Fontsoftware sichten kann.

Die Open Font Library hat nur einen Bruchteil dieser Menge im Angebot. Der Schwerpunkt scheint mir auf Schriften zu liegen, die auch im Netz auf der Website als Textschriften was hermachen.

www.fontasy.de bietet um 1000 Fonts an. Die Einteilung nach Schriftstilen macht die Sache sehr übersichtlich.

Und schließlich gibt's noch www.myscriptfont.com, wo man aus seiner eigenen Handschrift einen TrueTypeFont erstellen lassen kann.